Aug 032011
 

Nach langem hin und her haben wir uns doch auf einen Termin für unsere Radwanderfahrt einigen können und das Ziel war Tangermünde in der Altmark.

Am 27. Juli trafen wir uns alle in der Altstadtpension, direkt neben der großen St. Stefan Kirche. Zwei Paare waren mit dem Auto und den Rädern huckepack da. Wir anderen 3 Paare hatten uns mit den Rädern in den Regionalexpress nach Rathenow gesetzt. 

Das war recht bequem, von Endstation zu Endstation, ohne Umsteigen und auch ohne das lästige Treppensteigen, denn auf den Bahnhöfen (außer KW) befinden sich Aufzüge, die zwar recht langsam sind, aber doch eine spürbare Erleichterung darstellen.

Die Fahrt durch die Stadt Rathenow verlief schon nicht wie geplant, denn gesperrte Straßen mit Baustellen erforderten schon kleine Korrekturen. Eigentlich war die Fahrt ein Klacks, nur 23km bis Tangermünde, allerdings auf einer Bundesstraße. Das war nicht so schön. Wir hatten uns kleine Straßen durch die Dörfer vorgenommen. Aber schon nach ein paar Kilometern versagte die Orientierung und wir landeten in einem tiefen Wald auf  einem völlig aufgeweichtem Weg mit vielen Wasserstellen und den dazugehörigen Mücken. Das zehrte an den Kräften und bei der nächsten Gelegenheit nahmen wir doch die B188. Ab und zu gab es mal einen nagelneuen Betonradweg, der noch nicht fertig, streckenweise aber nutzbar war.

Bei strahlendem Wetter kamen wir mit ziemlicher Verspätung in unserer Pension an. Die Vier mit dem Auto gekommenen unternahmen schon eine erste Spritztour mit ihren Rädern. Wir schusselten ein bisschen durch die Stadt. Tangermünde ist eine schöne mittelalterliche Stadt an der Elbe. Der Elberadweg führt dort vorbei und die Stadt ist auf die Radtouristen gut vorbereitet – jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten, urige und gemütliche Gaststätten jeder Art.

Ab 6 waren wir dann Abendessen. Peter erhielt herzliche Glückwünsche mit einem kleinen Gedicht und einem Geschenk nachträglich zum runden Geburtstag. Mit geistig anregenden Getränken haben wir uns gut unterhalten.

Am nächsten Morgen ein reichliches Frühstück dann fuhren wir alle gemeinsam (nur Eva blieb in der Stadt) über die neue Elbbrücke nach Jerichow. Dort war das romanische Backsteinkloster zu besichtigen. Wir hielten uns eine ganze Weile auf, denn es gab viel zu sehen und zu bewundern. Im Klostergarten gab es für den der wollte einen kleinen Imbiss. Danach fuhren wir weiter bis zur nächsten Fähre, setzten über und radelten auf dem Elberadweg nach Tangermünde zurück. Das Wetter war angenehm, warm, zwar trübe, aber kein Regen. Was nun aber tun mit dem Nachmittag? Radtkes und ich fuhren nochmal über die Brücke und dann nach Norden bis Schönhausen, dem Geburtsort von Bismarck. Dort sahen wir uns in der Kirche um und fuhren dann wieder zurück.

Abends gingen wir zum dortigen Griechen essen und trinken, spazierten noch durch die Stadt und ließen den Tag ruhig ausklingen.

 Erinnerungen kamen auf. Mit Paul, Willi Thiecke und Werner Fink bin ich vor vielen Jahren mal an die Ostsee gefahren, und da sind wir auch hier durch gekommen. Paul hat uns viel erzählt von der Altmark und seinen Erlebnissen von Rennen, die er dort fuhr. Seitdem waren wir schon mehrere Male in der Altmark. Es ist altes deutsches Kulturland mit einer interessanten Geschichte, mit vielen kleinen Dörfern, blitzsauberen Städten und immer wieder sehe ich mit Freude, wie sich in den letzten zwanzig Jahren alles zum Positiven gewandelt hat. Die Altmark ist schon eine Reise wert.

Am nächsten Morgen trennten sich unsere Wege. Nach dem wieder reichlichen Frühstück setzten wir sechs uns wieder auf das Fahrrad, die anderen vier stiegen in ihr Auto. Dieses Mal rollten wir die geplante Route von hinten auf und diesmal fanden wir die Straßen, ohne Wald. Wir legten noch eine Pause in Wust ein, dachten an Katte und den Kronprinzen, den späteren Friedrich II., und kamen ohne Regen nach Rathenow. Von dort fuhren wir wieder mit dem Regionalexpress nach Berlin bzw. nach KW.

Mit dem Wetter hatten wir großes Glück, denn überall in Deutschland war ein richtiges Scheißwetter, nur bei uns nicht. Erst als wir aus dem Zug stiegen, begann es zu regnen.